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Des Rätsels Lösung?

Verfasst: 25. Okt 2013, 20:39
von Manuelo
Hallo zusammen,

über sehr viele Umwege bin ich hier/bei der Krankheit gelandet.

Ich werde demnächst 27, ich bin selten Krank und habe mir früher wenig Gedanken um meine Gesundheit gemacht. Eine Skoliose wurde erst Diagnostiziert als ich Knieschmerzen hatte die vom Rücken kamen.

Im Sommer 2010 habe ich meine Masterarbeit geschrieben was sehr belastend war und beinahe schief gegangen wäre. In der Zeit habe ich mir zum ersten Mal Gedanken um meine psychische Gesundheit gemacht. Habe das aber dann letztendlich als ADS abgetan.

Meine Situation hat sich danach immer weiter verschlechtert bis ich dann im Frühjahr 2011 mit Diagnose Schwere Depression in der Klinik gelandet bin. Dort ist mir dann bewusst geworden das ich schon sehr lange depressive Episoden habe, die dann später in einen Dauerzustand übergegangen sind.

Es wurde auf verschiedene Ursachen getestet (Schilddrüse etc.) und darüber Aufgeklärt, aber Wilson wurde dabei nie erwähnt.

Ich wurde mit 300mg Trevilor entlassen und mir ging es eine Weile richtig gut. Als ich auf das Generika Venlaflaxine umgestiegen bin begann dann der Abstieg. Bis Sommer 2013 habe ich das weiter Eingenommen und CBT gehabt ohne das sich mein Zustand gebessert hätte.

Ich habe meinen Neurologen dann darauf hingewiesen das ich den Zustand nicht mehr lange aushalte. Er hat dann den Vorschlag gemacht das Medikament zu wechseln und dabei hat er erwähnt das Noradrenalin erst bei höheren Dosen anspricht.

Ich wurde dann auf Elontril umgestellt, was anfänglich auch keine Verbesserung gebracht hat. Bei 450mg hat es dann aufeinmal einen Kick gegeben und mein Zustand hat sich zunehmend gebessert.

Daraus habe ich dann die Vermutung abgeleitet das mir zu wenig Noradrenalin zur Verfügung steht. Bei dem für die Produktion zuständigen Locus caeruleus waren dann Krankheiten aufgeführt die sich negativ auswirken.

Dabei ist mir dann MW ins Auge gefallen. Die psychischen Symptome Depression, Ängste und Persönlichkeitsstörungen haben sich bei mir mit der Zeit immer mehr manifestiert.

Tremor, Feinmotorigkeitsstörungen, verwaschene Sprache und unleserliche Handschrift habe ich schon seit ich Denken kann.

Die Leberwerte sind zum Teil leicht erhöht, was die Ärzte aber Wahlweise durch Alkohol oder Medikamente erklären. So wie ich das verstehe sind die Werte bei MW aber nicht immer betroffen.

Eine Diagnose in der Familie gibt es bisher nicht, aber auf Großelternseite sehe ich bei beiden Elternteilen anzeichen die für MW sprechen könnten.

Ich werde das ganze in zwei Wochen bei meinem Neurologen ansprechen und auf Kupfer testen lassen. Zufälligerweise steht kurz danach eine Augenuntersuchung vom Arbeitgeber an bei der ich dann nach K-F Ringen fragen kann. Je nachdem wie das Licht auf mein Auge fällt sieht es im Spiegel so aus als ob um die Iris ein dunkelgrüner Ring liegt.

In 3 Wochen bin ich dann schlauer und werde wieder berichten.

Verfasst: 30. Okt 2013, 20:13
von Sandy
Hallo Manuelo,

wenn Du immer wieder erhöhte Leberwerte hast und dazu diese Symptome, die m. E. zu einem Morbus Wilson passen würden, wäre es sehr richtig, wenn Du Dich auf diese Krankheit untersuchen läßt.

Du kannst der Einzige in Deiner Familie sein, der davon betroffen ist. Das gibt es häufiger.

ADS, Depressionen sind bei einem MW möglich. Jeder ca. 5. MW-Patient soll Depressionen haben.
Tremor, Feinmotorigkeitsstörungen, verwaschene Sprache und unleserliche Handschrift wären sogar sehr typische MW-Symptome.

Also ich rate sehr dazu, dass Du Dich auf MW untersuchen läßt.

Hier auf der Seite des Vereins gibt es eine Liste mit Fachambulanzen. Ebenso findest Du Hinweise, welche Diagnosewerte wichtig sind.
Nachdem Du also schon selbst den Verdacht hast, wirst Du Dich auch schon mit der Krankheit beschäftigt haben und kannst sicher die weiteren Schritte in die Wege leiten.

LG
Sandy