Morbus Wilson oder doch Streptokken?

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benny
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Morbus Wilson oder doch Streptokken?

Beitrag von benny » 23. Dez 2017, 11:20

Hallo, ich bin neu hier und unser Sohn (15) ist seit einer Impfung vor 3 Jahren sehr krank.

Seit dem 3 Lj. hat er schon diverse Tics, die sich nach der Impfung verschlimmert haben.
Dazu hat er seitdem noch Hashimoto (gut eingestellt, habe selbst Hashi), und fast täglich Kopfschmerzen, Schwäche, teilweise Apetittlosigkeit, Blässe, Tics, Einschlafstörungen, permanente Hitze, Verschlechterung durch Histamin, wie z.B. auch warmes Duschen, Sonne, Streß, etc..., Fructoseunv., Hausstaub, Haselnuss, Penicillin,...
Oft Enzündungen, wie Nagelbett Füße bds., Gelenkschmerzen,...
Eisenmangel, Zinkmangel, MTHFR-Mutation.
Er bekommt seit einigen Monaten Hausunterricht. Kein Sport mehr möglich (war leidenschaftlicher, sehr guter Fußballer).

Die Leberwerte, bzw. GOT war nach der Impfung und Ausbruch von Hashimoto etwas zu hoch, welcher sich aber teilweise normalisert hat.

Wir haben leider bis heute keine Diagnose, außer permanent erhöhte ASL-Titer, Antistreptodornasetiter, daher auch Mandel-Op vor einigen Wochen.
Nun sind wir bei einem Prof. in München, der uns aber vorerst einige Blutwerte in Auftrag gegeben hat und der Termin erst Ende Januar ist.
Außerdem die Werte von Coeruloplasmin und Kupfer.
Ist der Coeruloplasminwert auffällig?
Ich bitte um Hilfe bei der Auswertung! Sollten wir den Arzt wegen der evtl. auffälligen Werte schon kontaktieren?

Coeruloplasmin: 18,4 mg/dl (20-60)
Kupfer i. Serum: 11.5 µmol/l (10,4-21,4) Unter Zinksubstitution!

Vielen Dank und LG!

Sandy
Beiträge: 404
Registriert: 8. Aug 2008, 17:27

Re: Morbus Wilson oder doch Streptokken?

Beitrag von Sandy » 30. Dez 2017, 16:54

Hallo Benny,

bei diesen Beschwerden muss man nach der Ursache suchen.
Oft sind gefundene Störungen nämlich nur ein Teil des Ganzen, d. h. einer evtl. Grunderkrankung, die alle Störungen verursacht.
Die Beschwerden wären m. E. mit einem M.Wilson (MW) auch vereinbar.

Das Coeruloplasmin ist schon auffällig. Erniedrigte Werte sollte man immer klären.
Auch das Kupfer ist ziemlich niedrig.
Beide Werte würden bei einem MW schon so möglich sein.

Zink beeinflusst diese Werte etwas. Wie stark die Beeinflussung ist, hängt sicher auch von der eingenommenen Zinkmenge ab.
Wieviel Zink nahm denn Euer Sohn zum Zeitpunkt dieser Blutuntersuchung tgl. ein? Wie lange schon?
Aber bei einer Infektion steigen diese Werte, so dass diese Werte ohne die Streptokokkeninfektion womöglich sogar eindeutiger im Bereich eines M. Wilsons liegen würden.
Niedrige Werte bei Coeruloplasmin und bei Kupfer sind ganz typisch beim M. Wilson.
Waren denn zum Zeitpunkt der Bestimmung von Coeruoplasmin und von Kupfer evtl. Entzündungswerte höher als früher. CRP, Leukozyten oder die Blutsenkung?

Das Problem, das ich sehe ist, dass man, sollte er einen MW haben, das Zink nicht so einfach abrupt absetzen darf zum Erhalt unbeeinflusster Laborwerte.
Denn Zink ist eine Therapie für MW und ein plötzliches Absetzen der Therapie kann beim MW zu einer Verschlechterung führen bis hin zu Notfallsituationen. Das hat man in solchen Fällen beobachtet, wo die Patienten eigenmächtig eine hochdosierte Zinktherapie abgesetzt haben.
Daher auch da wieder die Frage nach der eingenommenen Zinkmenge.

Gruß
Sandy

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