Hallo Heiner,
Deine Urinkupfer-Werte sind nicht sehr hoch. Bevor man aber einen Kupfermangel sucht und die Frage stellt sich bei einer Anämie und den niedrigen Urinkupferwerten sicher, sollte man meiner Meinung nach erst den möglichen
Eisenmangel, den man auch bekoummen kann, wenn man in den Mineralstoffhaushalt eingreift, ausschließen.
Wurde denn man untersucht, ob Du nicht einen Eisenmangel hast, der die Werte des Blutbildes auch erklären kann?
Wie hoch ist das Ferritin (Speichereisen) oder noch besser der "lösliche Transferrin-Rezeptor" ? Der letztgenannte Wert sei verläßlicher bei der Beurteilung eines Eisenmangels als das Ferritin, denn das Ferritin steigt auch an, wenn man Entzündungen, Infekte, etc hat.
Auch würde ich dazu raten, mal den Stuhl vorsorglich (und öfters) auf Blut untersuchen zu lassen. Es gibt immunologische Stuhltests (z. B. Labor Limbach Heidelberg macht so einen), die sensitiver sind als die "Hämoccult-Tests".
Wenn Du von einen evtl. Kupfermangel ausgehst, dann sollte man dies auch am "freien Kupfer" evtl. sehen können.
Wie hoch war es denn bei Dir bei den letzten Messungen?
Du kennst sicher die Formel zur Berechnung des freien Kupfers?
Sie ist hier auch aufgeführt:
http://www.morbus-wilson.de/index.php?P ... se&Z=1&E=1
Wegen der Frage des Kupfermangels:
Man sagt ja, dass Wilzin keine so starke entkupfernde Wirkung hat wie es Penicillamin oder Trientine haben, daher würde ich bei einer reinen Zinktherapie und bei Vorliegen eines MW es kaum für möglich halten, dass man dabei einen Kupfermangel bekommt.
Wenn dennoch ein Kupfermangel unter reiner Zinktherapie auftritt, würde ich an 2 Möglichkeiten denken:
1. Du hast eine sehr milde Form eines MW
2. Oder Du bist evtl. nur Genträger für MW und hattest als Genträger vielleicht vor Therapiebeginn vermehrt Kupfer in Blut und Urin. Brewer schreibt ja auch, dass Genträger auch vermehrt Kupfer einlagern können.
Wurde denn bei Dir ein Gentest gemacht, bei dem Du eindeutig als MW-Fall diagnostiziert worden bist? War die MW-Diagnose eindeutig und zweifelsfrei?
Vielleicht bist Du kein echter MW-Fall und bräuchtest dann gar keine so intensive Therapie? Ich denke, wenn Du auffällige Kupferwerte mal hattest und das hattest Du sicher, sonst würdest Du nicht auf MW therapiert, dann musst Du, auch wenn Du nur Genträger wärst, wohl immer Zink einnehmen, aber vielleicht genügte dann wirklich eine niedrigere Dosierung?
Ich hoffe, ich konnte Dir den einen oder anderen Hinweis geben, der Dir weiterhilft.
Sandy