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Morbus Wilson oder doch etwas anderes?

Merkmale der Krankheit
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Der Fragende
Beiträge: 2
Registriert: 20. Sep 2016, 09:17

Morbus Wilson oder doch etwas anderes?

Beitrag von Der Fragende » 20. Sep 2016, 14:32

Liebe Forum-Mitglieder - vielleicht bzw. ich hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt.

Seit längerem habe ich erhöhte Leber-Werte, Probleme hatte ich schon als Säugling mit einer sehr starken Gelbsucht. Zu mir ich bin 26 Jahre jung, mache Sport, trinke keinen Alkohol (ein Glas alle drei Wochen), habe jedoch auch Hashimoto.

Ich habe euch hier einmal meine Leber-Werte des vergangenen Jahres zusammengestellt.Auffällig ist hier, das im März diesen Jahres des Coeruplasmin-Wert unter der Norm lag und das vor zwei Wochen bei dem 24h-Urin-Test ein Kupferwert UNTER der Norm heraus kam (was, wenn ich mich nicht täusche, eher weniger für Morbus Wilson spricht). Bei mir wurden schon eine Menge Blutuntersuchungen zu Autoimmunkrankheiten der Leber gemacht, die alle negativ aussehen. Auch sieht der Ultraschall tip top aus.

Vielleicht ist es auch eine andere Leber-Krankheit, nur vielleicht könnt ihr mir helfen... Danke!!

(Die Werte sind als PDF angehängt :idea: :)
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Sandy
Beiträge: 404
Registriert: 8. Aug 2008, 17:27

Re: Morbus Wilson oder doch etwas anderes?

Beitrag von Sandy » 21. Sep 2016, 18:33

Hallo Fragender,


das Kupfer im 24h-Urin ist beim M. Wilson erhöht und nicht erniedrigt.
Erniedrigt ist beim M. Wilson meit das Kupfer im Blutserum und das Coeruloplasmin, wobei niedrig normale Werte einen M. Wilson nicht ausschließen.

Dein Kupfer im Urin ist ausgesprochen niedrig, vorausgesetzt die Urinsammlung und die Wertebestimmung waren korrekt.
Du hast auch nichts eingenommen wie Zink in den Wochen zuvor oder am Sammeltag?
Zink würde den Wert absenken, so dass er nicht unbedingt beurteilbar wäre.

Du hast das Sammeln des Urins wie folgt gemacht?
Morgens Blase entleeren in die Toilette, Uhrzeit notieren oder merken, von da ab jeden Tropfen Urin in einen unbenutzten Sammelbehälter sammeln, am nächsten Morgen zur selben Zeit wie am Vortag auf die Toilette gehen und diesen Urin in den Sammelbehälter geben.
Kein Glas beim Sammeln verwenden.
Keine Zusätze in den Sammelbehälter geben (manchmal liest man, dass Salzsäure zugegeben wird, was aber falsch wäre).

Nicht alle Labore können das Urinkupfer korrekt bestimmen. Daher ist der Wert für den 24h-Sammelurin auch der, der am unsichersten manchmal ist.

Wenn Dein Urinkupferwert korrekt ermittelt wurde, spricht er eigentlich gegen einen M. Wilson.


Ob noch eine andere Leberkrankheit bei Dir vorliegt, kann ich nicht beurteilen.
Evtl. könnte man noch eine Cholestase prüfen, da Deine Alkalische Phosphatase eher hoch normal ist.
Aber solange sie nicht erhöht ist, würde ich auch das für wenig wahrscheinlich halten.

Die Eisenspeicherkrankheit ist mit Deinen Ferritinwerten auch eher unwahrscheinlich. Wenn das Ferritin auf ca. 300 ansteigt, wäre an diese Krankheit noch zu denken.

Sport bessert die Leberwerte, so dass Du davon hinsichtlich der Leber profitierst.

Evtl. könnte Urso bzw. UDC bzw. Ursofalk die Leberwerte bessern. Dies ist eine verschreibungspflichtige Gallensäure, die bei mir die Leberwerte extrem gebessert hat. Vor allem die GGT ging bei mir sehr stark runter und noch viel mehr die GLDH, die bei Dir nicht bestimmt wurde.

Das muss aber Dein Arzt beurteilen und ggf verordnen.

Aber letztlich klärt es wohl auch nicht, woher Deine Leberwerte erhöht sind.

Warst Du schon in einer Leberambulanz einer Uniklinik? Das würde ich noch vorschlagen. Denn dort ist man meist gründlicher bei der Suche nach Ursachen.

Gruß
Sandy

Der Fragende
Beiträge: 2
Registriert: 20. Sep 2016, 09:17

Re: Morbus Wilson oder doch etwas anderes?

Beitrag von Der Fragende » 22. Sep 2016, 16:53

Sandy,

vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Die Schritte zur Kupfermessung habe ich genau so befolgt. Habe es auch noch geschüttelt und der Arzthelferin Bescheid gegeben, es zu schütteln, da sich Kupfer auf dem Boden absetzen könnte (das hatte ich hier bereits im Forum irgendwo gelesen).

Mich persönlich wundert es auch sehr, das der Kupfer-Wert so niedrig ist. Kann es sein das Kupfer als Schwermetall im Körper vorhanden ist und ich es nicht "entgiften" kann?

Mit der Uni-Klinik habe ich bisher noch nicht versucht - das wäre vielleicht noch ein guter, möglicher Weg.

Vielleicht fällt euch sonst noch ein, in welche Richtung es gehen könnte (Leberwerte so lange erhöht, Kupfer nun fast nix ausgeschieden)?

Danke euch

Sonja1704
Beiträge: 4
Registriert: 26. Okt 2016, 11:44

Re: Morbus Wilson oder doch etwas anderes?

Beitrag von Sonja1704 » 12. Nov 2016, 12:37

Hallo ihr lieben bitte kurz um eure Hilfe bzw. Meinung:
Meine Tochter hatte nun wieder eine Blutabnahme mit folgenden Werten: HKT *36.40 (40-52%)
Leuco *5.22 (6.00-15.00 G/L)
Phosphor *1.20 (1.30-2.26 mmol/l)
Kupfer*55 (65.00-140.00 ug/dl)
Beta 2 *3.10 (3.20-6.50%)
Coeruloplasmin *19 (20.00-60.00 mg/dl)

Das Kupfer im Serum und Coeruloplasmin ist zum letzten Befund vor einem Monat leicht gestiegen ( davor hatte Sophie CU : 46 und CP: 16
Nun meint die Ärztin alles wäre super und es ist am steigen!? Bin nun total verunsichert ob nun wirklich der Verdacht auszuschließen ist

Bitte um eure Antworten

Lieben Dank und Lg
Sonja

Sandy
Beiträge: 404
Registriert: 8. Aug 2008, 17:27

Re: Morbus Wilson oder doch etwas anderes?

Beitrag von Sandy » 20. Nov 2016, 14:13

Hallo Sonja,

ich hatte hier
http://www.morbus-wilson.de/forum/viewt ... 1450#p1450
auf diese Anfrage schon einmal geantwortet.
Damit jeder Leser dies erkennen kann, poste ich diesen Link nochmals.

lg
Sandy

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