Vorsicht bei höheren Zinkdosierungen!
Verfasst: 15. Dez 2011, 19:04
Hallo zusammen,
Ich habe in diesem Forum - aufgrund meiner eigenen Erfahrungen - mehrfach den Verdacht geäußert, dass zuviel Zink ganz ähnliche Probleme machen kann wie zuviel Kupfer bzw. dass ich es bei einer Verschlechterung unter Zink für riskant halte, hierauf mit einer Dosiserhöhung zu reagieren, wie es von einigen Wilson-Ärzten ab und zu gemacht wird, sondern dass ich - je nach Körpergewicht - in manchen Fällen eher eine Dosisreduzierung für sinnvoll halte.
Leider zählen in der Medizin die persönlichen Erfahrungen einer einzelnen Patientin nicht, solange es hierzu keine offiziellen Studien oder Einzelfallschilderungen von Ärzten gibt.
Erst langsam setzt sich bei den Ärzten die Erkenntnis durch, dass hochdosiertes Zink nicht so uneingeschränkt harmlos ist, wie man bislang glaubte und doch mehr Probleme machen kann als nur Bauchschmerzen und ein paar zu vernachlässigende Laborwertveränderungen.
Einen Durchbruch in diesem Zusammenhang gab es nun offenbar im Nov. 11 auf dem Europäischen Wilson-Kongress in Paris, wo ein Schweizer Arzt einen Fall von Zinkvergiftung durch eine Zinküberdosierung bei Wilson schilderte. Nach vorübergehender Unterbrechung der Therapie gingen einige der durch die zu hoch dosierte Zinktherapie neu hinzugekommenen Symptome innerhalb von 1-3 Monaten zurück, nicht jedoch die neurologischen Verschlechterungen!
Alle, denen es unter Zinktherapie gut geht, sollten selbstverständlich dabei bleiben und auch nichts an der Dosierung ändern. Im Falle einer Verschlechterung unter Zink sollte man jedoch die bisherige Sichtweise, dass Zink "zu schwach" ist, hinterfragen und prüfen, ob im Hinblick auf die Urinkupferausscheidung und das Körpergewicht nicht auch eine Überdosierung des Zink und eine Unterkupferung vorliegen könnte.
Änderungen aber bitte nicht eigenmächtig machen, sondern immer mit dem Wilson-Facharzt absprechen und ihn ggf. auf den Vortrag des Schweizer Arztes hinweisen.
Zu finden ist der Vortrag über den Link auf der Startseite dieser Homepage bzw. direkt bei Eurowilson: http://www.eurowilson.org/Data/upload/i ... 0Watch.pdf (dort auf Seite 6 der Zusammenfassung, leider nur auf Englisch)
Viele Grüße
Gabriele
Ich habe in diesem Forum - aufgrund meiner eigenen Erfahrungen - mehrfach den Verdacht geäußert, dass zuviel Zink ganz ähnliche Probleme machen kann wie zuviel Kupfer bzw. dass ich es bei einer Verschlechterung unter Zink für riskant halte, hierauf mit einer Dosiserhöhung zu reagieren, wie es von einigen Wilson-Ärzten ab und zu gemacht wird, sondern dass ich - je nach Körpergewicht - in manchen Fällen eher eine Dosisreduzierung für sinnvoll halte.
Leider zählen in der Medizin die persönlichen Erfahrungen einer einzelnen Patientin nicht, solange es hierzu keine offiziellen Studien oder Einzelfallschilderungen von Ärzten gibt.
Erst langsam setzt sich bei den Ärzten die Erkenntnis durch, dass hochdosiertes Zink nicht so uneingeschränkt harmlos ist, wie man bislang glaubte und doch mehr Probleme machen kann als nur Bauchschmerzen und ein paar zu vernachlässigende Laborwertveränderungen.
Einen Durchbruch in diesem Zusammenhang gab es nun offenbar im Nov. 11 auf dem Europäischen Wilson-Kongress in Paris, wo ein Schweizer Arzt einen Fall von Zinkvergiftung durch eine Zinküberdosierung bei Wilson schilderte. Nach vorübergehender Unterbrechung der Therapie gingen einige der durch die zu hoch dosierte Zinktherapie neu hinzugekommenen Symptome innerhalb von 1-3 Monaten zurück, nicht jedoch die neurologischen Verschlechterungen!
Alle, denen es unter Zinktherapie gut geht, sollten selbstverständlich dabei bleiben und auch nichts an der Dosierung ändern. Im Falle einer Verschlechterung unter Zink sollte man jedoch die bisherige Sichtweise, dass Zink "zu schwach" ist, hinterfragen und prüfen, ob im Hinblick auf die Urinkupferausscheidung und das Körpergewicht nicht auch eine Überdosierung des Zink und eine Unterkupferung vorliegen könnte.
Änderungen aber bitte nicht eigenmächtig machen, sondern immer mit dem Wilson-Facharzt absprechen und ihn ggf. auf den Vortrag des Schweizer Arztes hinweisen.
Zu finden ist der Vortrag über den Link auf der Startseite dieser Homepage bzw. direkt bei Eurowilson: http://www.eurowilson.org/Data/upload/i ... 0Watch.pdf (dort auf Seite 6 der Zusammenfassung, leider nur auf Englisch)
Viele Grüße
Gabriele