Angestiegene Leberwerte
Verfasst: 8. Nov 2019, 14:15
Hallo zusammen,
ich bin Till und 22 Jahre alt. MW wurde bei mir 2009, also im Alter von 12 Jahren diagnostiziert. Zu Beginn wurde ich mit Penicillamin behandelt und anschließend viele Jahre mit Zink. Eine neurologische Manifestation hatte ich glücklicherweise nie, lediglich die Leberwerte waren ab und zu (leicht) erhöht. Nun ist es so, dass ich im Sommer 2018 einige grippeartige Symptome hatte und beim Hausarzt wurden daraufhin auch stärker erhöhte Transaminasen festgestellt. Daraufhin habe ich mir einen Facharzt für Leberkrankheiten gesucht, da ich bis dahin noch bei meinem Kinderarzt wegen des MW in Behandlung war und zum Studium sowieso umgezogen war. Dieser Facharzt wollte trotz des Genbefundes wohl sichergehen und hat eine Leberbiopsie bei mir machen lassen, bei der ein Kupferwert von 611 µg/g Lebergewebe bestimmt wurde (MW ab >250µg/g) sowie eine leichte Leberverfettung und geringe Fibrose. Bis dahin waren die Transaminasen aber wieder fast in den Normbereich gesunken (lediglich GPT noch bei 80 (Norm <50)). Der Hepatologe ist kein Freund von Zink und schloss aus der Kupfermenge in der Leber, dass ich damit unzureichend entkupfert wurde und ich wurde erneut auf D-Penicillamin (3x300mg) umgestellt.
Das Penicillamin hat dann auch schnell gewirkt und mein Urinkupfer von ~140µg/24h unter Zinktherapie auf 800-1000µg/24 gebracht. Nach leichten Anfangsbeschwerden wie Hautauschlag (und kurzzeitigem Absetzen des Medikaments) habe ich aber das Penicillamin soweit auch gut vertragen. Allerdings stiegen die Leberwerte fast 3 Monate nach Behandlungsbeginn eher plötzlich ziemlich stark an. Ich lag bei GPT 386 (soll: <50), GOT 124 (soll<50) und GGT 83 (soll <60). Wir haben daraufhin die Dosis reduziert, was keinen Erfolg brachte und sind dann für einen Monat sogar ganz auf Cuprior (Wirkstoff Trientine) umgestiegen, was ebenfalls keine Verbesserung der Leberwerte brachte, sondern sogar noch ein leichtes Ansteigen. Daraus haben wir geschlossen, dass die erhöhten Leberwerte keine Nebenwirkung bzw. Reaktion auf das Penicillamin sind und jetzt bin ich wieder bei der Dosis 3x300mg Metalcaptase (Penicillamin)
Jetzt kommt meine Frage: Habt ihr vielleicht schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder so etwas gehört?
Der Arzt meinte jetzt zum wiederholten male er habe keine Idee woher das komme und ich solle einfach so weitermachen. Den nächsten Kontrolltermin habe ich in 3 Monaten. Die aber mittlerweile seit fünf Monaten hohen Leberwerte machen mir schon Gedanken. An sich fühle ich mich aber auch nicht schlimm krank, evtl. etwas schlapp und nicht ganz leistungsfähig manchmal aber nichts gravierendes.
Welchen Grund könnten die hohen Transaminasen haben? Ist die Entkupferung evtl. zu "aggressiv"?
Welche weiteren Untersuchungsmethoden könnten mir helfen den Grund zu finden?
Viele Grüße, Till
ich bin Till und 22 Jahre alt. MW wurde bei mir 2009, also im Alter von 12 Jahren diagnostiziert. Zu Beginn wurde ich mit Penicillamin behandelt und anschließend viele Jahre mit Zink. Eine neurologische Manifestation hatte ich glücklicherweise nie, lediglich die Leberwerte waren ab und zu (leicht) erhöht. Nun ist es so, dass ich im Sommer 2018 einige grippeartige Symptome hatte und beim Hausarzt wurden daraufhin auch stärker erhöhte Transaminasen festgestellt. Daraufhin habe ich mir einen Facharzt für Leberkrankheiten gesucht, da ich bis dahin noch bei meinem Kinderarzt wegen des MW in Behandlung war und zum Studium sowieso umgezogen war. Dieser Facharzt wollte trotz des Genbefundes wohl sichergehen und hat eine Leberbiopsie bei mir machen lassen, bei der ein Kupferwert von 611 µg/g Lebergewebe bestimmt wurde (MW ab >250µg/g) sowie eine leichte Leberverfettung und geringe Fibrose. Bis dahin waren die Transaminasen aber wieder fast in den Normbereich gesunken (lediglich GPT noch bei 80 (Norm <50)). Der Hepatologe ist kein Freund von Zink und schloss aus der Kupfermenge in der Leber, dass ich damit unzureichend entkupfert wurde und ich wurde erneut auf D-Penicillamin (3x300mg) umgestellt.
Das Penicillamin hat dann auch schnell gewirkt und mein Urinkupfer von ~140µg/24h unter Zinktherapie auf 800-1000µg/24 gebracht. Nach leichten Anfangsbeschwerden wie Hautauschlag (und kurzzeitigem Absetzen des Medikaments) habe ich aber das Penicillamin soweit auch gut vertragen. Allerdings stiegen die Leberwerte fast 3 Monate nach Behandlungsbeginn eher plötzlich ziemlich stark an. Ich lag bei GPT 386 (soll: <50), GOT 124 (soll<50) und GGT 83 (soll <60). Wir haben daraufhin die Dosis reduziert, was keinen Erfolg brachte und sind dann für einen Monat sogar ganz auf Cuprior (Wirkstoff Trientine) umgestiegen, was ebenfalls keine Verbesserung der Leberwerte brachte, sondern sogar noch ein leichtes Ansteigen. Daraus haben wir geschlossen, dass die erhöhten Leberwerte keine Nebenwirkung bzw. Reaktion auf das Penicillamin sind und jetzt bin ich wieder bei der Dosis 3x300mg Metalcaptase (Penicillamin)
Jetzt kommt meine Frage: Habt ihr vielleicht schon ähnliche Erfahrungen gemacht oder so etwas gehört?
Der Arzt meinte jetzt zum wiederholten male er habe keine Idee woher das komme und ich solle einfach so weitermachen. Den nächsten Kontrolltermin habe ich in 3 Monaten. Die aber mittlerweile seit fünf Monaten hohen Leberwerte machen mir schon Gedanken. An sich fühle ich mich aber auch nicht schlimm krank, evtl. etwas schlapp und nicht ganz leistungsfähig manchmal aber nichts gravierendes.
Welchen Grund könnten die hohen Transaminasen haben? Ist die Entkupferung evtl. zu "aggressiv"?
Welche weiteren Untersuchungsmethoden könnten mir helfen den Grund zu finden?
Viele Grüße, Till